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Formel 1 ist unisex! Wahrheit oder Mythos?

Wolff tut das, was sie am besten kann!

Quelle: Flickr / Blaze of light

Die Formel 1 als Männerdomäne?

Als Königsklasse des Rennsports ist ganz eindeutig die Formel 1 zu bezeichnen. Hier denken wir an schnelle Rennboliden, welche von bekannten Fahrern um die Kurven gejagt werden. Zahlreiche Anhänger

Sarah fischer. Quelle: Flickr / amika_san

findet dieser Rennsport, welcher während der Saison regelmäßig auf Strecken rund um den Globus ausgetragen wird.

Jedoch denken wir hier zuerst an Vettel, Alonso, Hamilton und Co., nicht jedoch an weibliche Fahrer. Den Frauen wird in der Formel 1 lediglich die Rolle der Grid Girls zugesprochen. Das war jedoch nicht immer so, denn es gab schon einige wenige erfolgreiche Fahrerinnen.

Bekannt und erfolgreich – Frauen in der Königsklasse

Bereits in den 1920er Jahren fuhr die Pragerin Elisabeth Junek sehr erfolgreich in der Formel 1 mit, bestärkt von ihrem Mann, welcher ebenfalls Rennfahrer war. Nach seinem tödlichen Unfall kehrte sie dem Rennsport jedoch den Rücken zu.

Im Jahre 1958 trat die Italienerin Maria Teresa de Filippis in der Königsklasse in einem Maserati an und schlug sich sehr gut. Ihr bestes Ergebnis war der zehnte Platz in Spa-Francorchamps.

Lella Lombardi. Quelle: Flickr / giuengi

Nur ihre Landsfrau Giovanna Grazia (Lella) Lombardi, auch „Tigerin von Turin“ genannt, war erfolgreicher. Sie fuhr für Brabham, March sowie Williams und qualifizierte sich insgesamt 12 mal für ein Rennen. 1975 fuhr sie beim Spanien GP auf Rang 6. Nach einem schweren Unfall von Rolf Stommelen wurde das Rennen jedoch vorzeitig beendet und die Punkte halbiert. Lombardi erhielt dementsprechend nur einen halben WM-Zähler, ist aber dennoch die bislang einzige Frau, die in der Formel 1 WM-Punkte holte.

Die Südafrikanerin Desiré Wilson gewann im Jahre 1980 in Brands Hatch als einzige Frau ein F1-Rennen. Leider zählte dies nur zur Aurora F1 Series.

Danica Patrick. Quelle: Flickr / scott mecum

Wie die meisten ihrer Vorgängerinnen war Giovanni Amati, die letzte offizielle Fahrerin der Formel 1, ebenfalls Italienerin. Sie scheiterte im Jahre 1992 dreimal für Brabham Judd in der Qualifikation und musste danach ihr Cockpit für den späteren Weltmeister Damon Hill räumen.

Seit Amati durften Frauen in den Formel 1 nur noch zu Testfahrten ins Cockpit steigen.

IndyCar-Pilotin Sarah Fisher  ist ein Beispiel dafür. 2002 steuerte sie im Rahmen des USA-GP in Indianapolis einen McLaren-Mercedes im Freitagstraining. Doch ebenso wie bei ihrer Kollegin, der Britin Katherine Legge, welche 2005 bei einem Test ein paar Runden in einem Minardi Cosworth drehen konnte, wurden diese Versuche eher als PR-Gag angesehen.

Danica Patrick fährt sehr erfolgreich IndyCar-Rennen und wurde auch schon das eine oder andere Mal mit der Königsklasse in Verbindung gebracht. Es wird gemunkelt, dass sie künftig dorthin wechseln soll, was jedoch noch nicht offiziell bestätigt ist.

Danica Patrick (vorne). Quelle: Flickr / steve9567

Wieso gibt es so wenige Frauen in der Formel 1?

Kathrine Legge. Quelle: Flickr / crosathorian

Garantiert liegt die wenige Präsenz der Frauen über die Jahre hinweg nicht an mangelnder Fahrkompetenz, sondern vielmehr an präpotenten Männerphantasien von knapp bekleideten Frauen, die sich mit Sekt übergießen oder sich am Boliden räkeln. Das ist sicherlich ein grundsätzliches Problem, und in Zeiten, in denen auch Männer in den Erziehungsurlaub gehen, besteht hier großer Diskussionsbedarf. Doch weder wollen wir uns die Schönheiten an der Seite der Rennstrecke wegdenken, noch können wir uns halbnackte Männer als „Grid Boy“ vorstellen. In den meisten Sportarten sind Frauen indes ebenso erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen, schauen wir zum Beispiel auf die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft. Ist also die Königsklasse des Rennsports, die Formel 1, die einzig verbliebene Männerdomäne seiner Zeit? Wie lange wird es dauern, bis auch hier Geschlechterneutralität herrscht?

Frauen und Motorsport-Kommission

Frauen sollte ein leichterer Einstieg in den Rennsport und die Formel 1 ermöglicht werden. Aus diesem Grund hat die FIA die so genannte „Frauen & Motorsport-Kommission“ ins Leben gerufen.

Susie Wolff. Quelle: Flickr / Supermac1961

Michele Mouton hat den Vorsitz dieser Institution, die einzige Frau, die jemals eine Rallye-WM für sich entscheiden konnte – bis heute. Die Französin wird im Volksmunde wegen ihres Temperaments auch „der Vulkan“ genannt und gilt als Pionierin hinter dem Steuer eines Rennboliden. Neben Mouton haben auch die Rennfahrerin Susie Wolff sowie Teamchefin Monisha Kaltenborn einen Sitz in der Kommission. Botschafterin Wolff ist für das F1 Team Williams tätig und bekommt durch kontinuierliche Erfolge stetig wachsende Rollen zugesprochen. Bisher hat es zwar noch nicht für einen Start bei einem Formel 1-Rennen gereicht, doch wer weiß, was die Zukunft bringt?

Gemeinsam erhofft man sich nun im Rahmen der Frauen & Motorsport-Kommission, mehr Frauen den Mut und Ehrgeiz geben zu können, künftig in der Formel 1 gegen und mit der Männerwelt anzutreten.