Jenson Button ist einer der erfolgreichsten britischen Formel-1-Piloten aller Zeiten. Der 2009er Weltmeister stand in seiner beeindruckenden Karriere 15 Mal auf dem obersten Podium und prägte die Formel 1 über 17 Jahre mit seinem eleganten Fahrstil und seiner sympathischen Persönlichkeit.
Jenson Button: Steckbrief
Persönliche Daten
Voller Name: Jenson Alexander Lyons Button
Geboren: 19. Januar 1980 in Frome, Somerset, England
Nationalität: Britisch
F1-Karriere: 2000-2017
Startnummer: #22 (ab 2014)
Größe: 1,82 m
Karriere-Highlights
Weltmeistertitel: 1 (2009 mit Brawn GP)
Grand-Prix-Siege: 15
Podiumsplätze: 50
Pole Positions: 8
Schnellste Rennrunden: 8
Punkte gesamt: 1.235
Grands Prix: 306
Familie mit Motorsport-Genen
Jenson Button wurde am 19. Januar 1980 in Frome in der Grafschaft Somerset als Sohn von John Button und Simone Lyons geboren. Sein Vater John ist ein bekannter Rallycross-Fahrer und war in den 1970er Jahren mit der Automobilmarke VW sehr erfolgreich. Der Motorsport lag Jenson Button quasi in den Genen.
Jenson Button ist der jüngste Sohn der seit Jahren geschiedenen Eheleute und hat noch drei weitere Geschwister. Seinen ungewöhnlichen Vornamen verdankt Button dem Freund des Vaters, dem Dänen Erling Jensen. Dieser ist der Vater des bekannten Formel-Ford-1600-Piloten Steven Jensen – eine frühe Verbindung zum Motorsport, die Buttons Schicksal vorzeichnete.
Buttons Anfänge im Motorsport
Wie viele weitere erfolgreiche Rennfahrer begann auch Jenson Button seine Rennsport-Karriere mit dem Kartsport. Im Jahr 1988 bekam Button im zarten Alter von nur 8 Jahren von seinem Vater John ein Kart zum Geburtstag geschenkt – ein Geschenk, das sein Leben für immer verändern sollte.
Schon früh zeigte sich das außergewöhnliche Talent des jungen Briten. Was als Geburtstagsgeschenk begann, entwickelte sich schnell zu einer ernsthaften Karriere. Buttons natürliches Talent am Steuer war unübersehbar, und sein Vater erkannte das Potenzial seines Sohnes.
Erfolge im Kartsport - Die perfekte Saison
Drei Jahre nach seinem ersten Kart machte Button die Motorsportwelt auf sich aufmerksam: 1991 gewann Jenson Button alle 34 Rennen der British Cadet Kart Championship und wurde souverän Meister. Eine perfekte Saison, die ihresgleichen sucht – 34 Starts, 34 Siege. Dieser Rekord unterstrich eindrucksvoll, dass hier ein zukünftiger Star heranwuchs.
In den Folgejahren setzte Button seine Erfolgsserie fort und gewann die British Open Kart Championship insgesamt drei Mal. Sein internationaler Durchbruch kam 1997, als er die European Super A Championship gewann und damit zum jüngsten Sieger der Serie wurde. Dieses Kunststück machte Formel-1-Teams auf den damals 17-jährigen aufmerksam.
Wechsel in den Formelsport
Nach seinem Triumph in der Kart-Europameisterschaft 1997 wechselte Button ein Jahr später in den Formelsport – der nächste logische Schritt auf dem Weg in die Formel 1.
Formel Ford: Der Durchmarsch beginnt
Im Jahr 1998 gewann Jenson Button sieben Rennen der Formel Ford. Zu den Erfolgen kam der prestigeträchtige Gewinn des Formel Ford Festivals in Brands Hatch – eines der wichtigsten Nachwuchsrennen im britischen Motorsport. Durch die zahlreichen Siege und die Platzierung auf Rang 3 der Meisterschaft wurde Button zum besten Nachwuchsfahrer der Saison gekürt.
Dieser Erfolg öffnete ihm die Türen zu Testfahrten bei Formel-1-Teams. Schon 1999 absolvierte Jenson Button Testfahrten im Team von McLaren und Prost. Beide Teams waren beeindruckt von dem jungen Briten, doch es sollte noch ein Jahr dauern, bis er sein F1-Debüt geben würde.
Williams war der erste Arbeitgeber in der Formel 1
Das erste Formel-1-Cockpit erhielt Button im Jahr 2000 nach einem intensiven Duell mit dem damaligen Meister der Formel 3000, Bruno Junqueira. Der britische Rennstall Williams entschied sich für den jungen Button und nahm ihn an der Seite von Ralf Schumacher unter Vertrag.
Mit nur 20 Jahren gab Button sein Formel-1-Debüt beim Saisonauftakt 2000 in Australien. Er wurde damit einer der jüngsten F1-Fahrer der Geschichte. Die Saison 2000 bei Williams war eine wertvolle Lernphase: Button sammelte wichtige Erfahrungen, auch wenn Punkte noch Mangelware waren. Sein bestes Ergebnis war ein vierter Platz beim dramatischen Regenrennen in Spa-Francorchamps.
Der Vertrag mit Williams lief bis zur Saison 2001, doch in einer überraschenden Wendung wechselte Button bereits nach einem Jahr zu Benetton.
Teamwechsel und Wanderjahre (2001-2008)
Benetton/Renault (2001-2002)
In der Saison 2001-2002 startete der Brite für den Rennstall Benetton Renault unter Teamchef Flavio Briatore. Die Zeit bei Benetton war von Lernprozessen geprägt, auch wenn die Ergebnisse noch hinter den Erwartungen zurückblieben. Button zeigte jedoch immer wieder aufblitzende Klasse und etablierte sich als solider Mittelfeld-Pilot.
BAR-Honda (2003-2008)
Nach seinem Wechsel war Jenson Button von 2003 bis 2008 beim britisch-amerikanischen Rennstall BAR (British American Racing) unter Vertrag, der später zu Honda wurde. Diese Phase markierte Buttons Durchbruch als ernstzunehmender Spitzenfahrer.
2004 erzielte Button seine ersten Podiumsplätze und zeigte, dass er um Siege mitfahren konnte. 2006 gelang ihm beim chaotischen Ungarn-GP sein erster Grand-Prix-Sieg – ein emotionaler Moment nach 113 Rennen ohne Sieg. Weitere Siege folgten, und Button entwickelte sich zu einem der konstantesten Fahrer im Feld.
Doch Ende 2008 zog sich Honda überraschend aus der Formel 1 zurück. Buttons Karriere schien vor dem Aus zu stehen – doch es kam anders als erwartet.
Button wird mit Brawn GP Weltmeister
Im Jahr 2009 folgte der lang ersehnte Weltmeistertitel – und das unter dramatischen Umständen. Als Honda sich zurückzog, übernahm Teamchef Ross Brawn das Team und benannte es in Brawn GP um. Mit einem technisch innovativen Auto (dem legendären "Double Diffuser") dominierte Button die ersten Rennen der Saison.
Button gewann sechs der ersten sieben Rennen und baute einen komfortablen Vorsprung auf. Doch in der zweiten Saisonhälfte kam es zu einem dramatischen Kampf mit Red Bulls Sebastian Vettel. Am Ende setzte sich Button durch und sicherte sich in Brasilien vorzeitig den Weltmeistertitel.
Nach Nigel Mansell (1992) und Damon Hill (1996) ist Jenson Button erst der dritte britische Formel-1-Weltmeister – eine Leistung, die ihn in die Geschichtsbücher des britischen Motorsports eintrug.
"Es war eine unglaubliche Saison. Niemand hätte gedacht, dass wir mit einem Team, das fast geschlossen wurde, Weltmeister werden könnten. Das zeigt, was im Sport möglich ist."
- Jenson Button über seine WM 2009
Die McLaren-Ära (2010-2016)
Nach seinem WM-Triumph wechselte Button 2010 zu McLaren – einem der traditionsreichsten Teams der Formel 1. An der Seite von Lewis Hamilton bildete er eines der stärksten Fahrerduos im Feld.
Duell mit Hamilton
Die Jahre bei McLaren waren geprägt von einem intensiven internen Duell mit Teamkollege Lewis Hamilton. Button hielt sich bemerkenswert gut gegen den späteren Mehrfach-Weltmeister und bewies seine Klasse insbesondere in schwierigen Bedingungen.
2011 gelang Button sein wohl spektakulärster Sieg: Beim Kanada-GP kämpfte er sich nach mehreren Kollisionen und einem Durchfahrtsstrafen vom letzten Platz zurück an die Spitze und gewann in der letzten Runde. Dieses Rennen gilt als eines der größten Comebacks der F1-Geschichte.
Die späten McLaren-Jahre
Von 2013 bis 2016 hatte Button mit zunehmend unzuverlässigen McLaren-Autos zu kämpfen. Die Partnerschaft mit Honda ab 2015 war eine Enttäuschung, und Button musste seine letzten F1-Jahre im unteren Mittelfeld verbringen. Dennoch zeigte er weiterhin seine Klasse und wurde 2016 zum "Driver of the Day" beim Brasilien-GP gewählt, nachdem er von P14 auf P9 vorgefahren war.
Karriereende und Legacy
Nach der Saison 2016 beendete Jenson Button seine aktive Formel-1-Karriere nach 17 Jahren und 306 Grand Prix. Er kehrte 2017 kurzzeitig für ein Rennen zurück (Monaco, als Ersatz für Fernando Alonso) und bewies, dass er auch mit 37 Jahren noch konkurrenzfähig war.
Buttons Fahrstil und Vermächtnis
Jenson Button war bekannt für seinen sanften, eleganten Fahrstil. Er war ein Meister des Reifenmanagements und glänzte besonders in wechselnden Bedingungen. Seine Fähigkeit, auch mit schwierigen Autos konstant Punkte einzufahren, machte ihn zu einem der komplettesten Fahrer seiner Generation.
Nach der F1
Nach seinem F1-Karriereende blieb Button dem Motorsport treu. Er startete in der japanischen Super GT Serie und engagiert sich als TV-Experte. Sein entspannter Charakter und sein technisches Wissen machen ihn zu einem beliebten Kommentator.
Buttons Platz in der Geschichte
Jenson Button gehört zu den erfolgreichsten britischen F1-Piloten aller Zeiten. Mit 15 Siegen, 50 Podien und einem WM-Titel steht er in einer Reihe mit Legenden wie Nigel Mansell und Damon Hill. Sein fairer Rennstil und seine Persönlichkeit machten ihn zu einem der beliebtesten Fahrer seiner Ära.